Ein toller Sport wird pervertiert

2023-08-27T11:19:54+02:00
in großen Teilen veröffentlicht in tagesspiegel.online vom 24.8.2023
Eine Abrechung mit der Parallelwelt Profifußball – Der Fußball ist zum reinen Geschäft verkommen. Und das hat inzwischen auch Einfluss auf die Basis. Auch dort dreht sich fast alles nur noch ums Geld.

Die neue Bundesligasaison hat gerade begonnen und – um es gleich vorweg zu gestehen: Ich verfolge immer noch das Fußballgeschehen, sitze samstags ab 15.30 Uhr vor dem Info-Radio, schaue ab 18 Uhr Sportschau, kann mich an schönen Toren richtig erfreuen und nehme mit Genugtuung zur Kenntnis, wie sich Menschen beim und mit dem Fußball wiederfinden und identifizieren, dort ihre „Heimat“ und sozialen Ausgleich finden und meinetwegen auch – einigermaßen gesittet – ihren Emotionen freien Lauf lassen. Die Spiele der Frauenweltmeisterschaft waren, bei aller Tragik für das deutsche Team, mit Freude zu verfolgen. (mehr …)

Ein toller Sport wird pervertiert2023-08-27T11:19:54+02:00

Vorbildlicher Journalismus sieht anders aus

2022-08-22T22:53:41+02:00

veröffentlicht in BERLINER MORGENPOST vom 22.08.2022

In Sachen rbb ist neben den Verfehlungen der Intendanz auch von journalistischer Integrität und unvoreingenommener Aufklärungsarbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Rede. Ein Rechercheteam aus dem eigenen Haus soll „aufdecken“ – da darf doch befürchtet werde, dass der Bock zum Gärtner gemacht wird! Im Übrigen wird auf die überragende Arbeit des rbb-Personals verwiesen. Das kann leider nicht immer bestätigt werden: In den Einschaltquoten rangiert der rbb ganz weit unten. Im Vorabendprogramm langweilt man uns seit einiger Zeit mit einer langatmig ausgelegten Talksendung, in der sich der rbb-Nachwuchs versuchen darf. Der Unterhaltungswert bleibt unterklassig. Als Ergebnis mangelhafter Recherche, oder vielleicht sogar auf Druck der von der Politik beeinflussten Redaktionsspitze, hat man beispielsweise die Leiter der Staatlichen Ballettschule persönlich und dienstlich unwiderruflich beschädigt! Es war der rbb, der diese unsägliche Berichterstattung losgetreten und sich damit zum Sprachrohr der SPD-Bildungsverwaltung gemacht hat. Alle juristischen Instanzen haben die Protagonisten Stabel und Seyffert inzwischen frei gesprochen – diese Tatsache war übrigens der Abendschau ganze zwei Zeilen Meldung wert. So viel zum vorbildlichen Journalismus!

Vorbildlicher Journalismus sieht anders aus2022-08-22T22:53:41+02:00

Schulsenatorin Busse hatte nie eine Chance

2022-05-29T12:14:30+02:00

veröffentlicht in DER TAGESSPIEGEL vom 29. Mai 2022

Wohlwollende RGR-Wählerinnen und Wähler warben um Geduld mit einer „Neuen“, Skeptiker gaben ihr maximal ein halbes Jahr: Schulsenatorin Busse ist nun schon viel früher im politischen Abseits. Peinliche Auftritte vor der Presse, unklare Pandemieentscheidungen, Kürzung von Eigenmitteln der Schulen und jetzt eine dilettantisch vorbereitete Lehrerverbeamtung. Frau Busse schließt nahtlos an ihre heillos überforderte Vorgängerin an. All das wäre wohl nicht passiert, wenn sie eine verlässliche und wohlwollende Verwaltung hinter sich versammelt hätte. Aber außer Frau Giffey, die ja selbst wegen ihrer Betrugsaffäre in Sachen Dissertation Unglaubwürdigkeit ausstrahlt, scheint in dieser Mammutbehörde niemand hinter der Senatorin zu stehen. Schließlich wurden ihre zwei Staatssekretäre ja auch nicht von ihr ausgewählt, ein politisches Unding! Auch was Frau Busse dann dazu bewogen hat, noch kurzfristig der SPD beizutreten, bleibt im Trüben des Genossentums verborgen. Bei etwas mehr Selbstvertrauen wäre es auch parteilos gegangen, wie es der integre Wirtschaftsenator Schwarz vorgemacht hat.

Schulsenatorin Busse hatte nie eine Chance2022-05-29T12:14:30+02:00

Nun doch ein „Weiter so!“ in der Bildung

2021-12-05T18:04:31+01:00

veröffentlicht in BERLINER MORGENPOST und DER TAGESSPIEGEL vom 05.12.2021

Man vernimmt ein großes und gemeinschaftliches Aufatmen in der genossenbeherrschten Bildungsverwaltung: das Ressort bleibt bei der SPD. Für den Bürger, der die – am nationalen Standard gemessen – erfolglose Schulpolitik der Administration Scheeres nun am Ende wähnte, bleibt der große Frust. Hat man denn die vielen Debakel vergessen, von verheerenden Schülerleistungen über eine dilettantische Digitalisierung bis hin zum desaströsen Versagen in der Ballettschulaffäre?

Für die vor uns liegenden fünf Jahre hätte man sich einen frischen Wind, etwa von einer grünen Senatorin gewünscht. Nun bleibt nur noch zu hoffen, dass eine Person gefunden wird, die nicht im Berliner SPD-Dschungel verankert ist. Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.

Nun doch ein „Weiter so!“ in der Bildung2021-12-05T18:04:31+01:00

Wie Berlin bei der Förderung der Sporteliten versagt

2021-10-10T11:43:56+02:00

(Der Artikel wurde am 8. Oktober 2021 unter der Schlagzeile „Magere Bilanz“ in der BERLINER ZEITUNG veröffentlicht)

Berlin leistet sich drei teure Eliteschulen des Sports. Doch deren Erfolgsbilanz ist dürftig – und auch die Schülerzahlen sinken. Ist das System noch zu retten?

Berlin – Nein, als besonders innovationsfreudig galt die Berliner Sportszene noch nie, aber erfolgreich war sie allemal. Und das nicht nur zu alten Zeiten, als die Kinder- und Jugendsportschulen der „Hauptstadt der DDR“ als verlässliche Garanten für die großen sportlichen Erfolge des untergegangenen Staates galten. Auch die Frontstadt Berlin-West begriff sich immer als besonders sportaffin und konnte sich vollumfänglich in das Sportgeschehen der alten Bundesrepublik einbringen. (mehr …)

Wie Berlin bei der Förderung der Sporteliten versagt2021-10-10T11:43:56+02:00

Prozessflut Ballettschule – aus dem eigenen Säckel?

2021-08-02T20:37:03+02:00

Berlin und das tanzinteressierte Land wissen inzwischen, dass an den Vorwürfen gegen den Leiter der Staatlichen Ballettschule inhaltlich-substanziell „nichts dran“ ist. Trotzdem wird vonseiten der Senatorin locker weiter prozessiert, ohne Aussicht auf Erfolg – das hat bisher jede/r Richter/in in jeder Verhandlung zu erkennen gegeben. Es wäre daher längst an der Zeit gewesen, das Verfahren zu beenden. Statt dessen sitzt in der jüngsten Verhandlung neben dem eloquenten, aber ob der terminlichen Schlampereien genervt wirkenden Anwalt ein junger und promovierter Senatsrat der Bildungsverwaltung und sagt keinen Ton! Junger Mann: hier wäre ein Eingreifen im Sinne eines akzeptablen und verbindlichen Angebots an Herrn Stabel öffentlich wirksam angesagt gewesen, eine vertane Chance. Stattdessen wird das Verfahren immer weiter In die Länge gezogen – vielleicht bis in den Wahlseptember hinein? Um der politischen Verantwortung zu entgehen? Schon heute muss der Öffentlichkeit klar sein, dass hier – nach Schätzung der Verteidigung – bereits Hunderttausende an Folgekosten verschleudert wurden. Das sind Steuergelder! Wie würden wohl die SPD-Senatorin Scheeres, die SPD-Staatssekretärin Stoffers und besagter Senatsrat entscheiden, wenn es an ihre persönlichen Geldsäckel ginge? Vielleicht interessiert sich der Rechnungshof für den Vorgang, das politische Urteil erleben die Protagonisten hoffentlich an der Wahlurne.

Prozessflut Ballettschule – aus dem eigenen Säckel?2021-08-02T20:37:03+02:00

Wer wird das bezahlen?

2021-05-27T11:36:02+02:00

veröffentlicht in BERLINER ZEITUNG vom 27. Mai 2021

Die Staatliche Schule für Ballett und Artistik wird wohl nicht wieder das werden, was sie mal war: Ein Leuchtturm in der Berliner Schullandschaft.
Mit diesem Ergebnis müssen alle Beteiligten leben, vor allem diejenigen, die hier leichtfertig am Rad gedreht haben.
Durchgängig erlebte Berlin eine SPD-Bildungsverwaltung, die sich in dieser Sache einmal mehr als völlig überfordert erwies. Da wäre es interessant zu wissen, welchen Rat die Senatsjuristen ihrer Senatorin Scheeres und deren forscher Helferin Stoffers wohl gegeben hatten, als die Richterinnen und Richter feststellten, dass die Vorwürfe nicht mit Fakten zu unterlegen waren? Vor Gericht gaben diese Rechtsanwälte jedenfalls ein jämmerliches Bild ab – Bestenauslese kann hier im Vorfeld nicht stattgefunden haben!
Sei’s drum! Viel Geld gekostet hat es allemal. Das sich inzwischen weit über ein Jahr hinziehende Verfahren gegen den Schulleiter Stabel und den künstlerischen Leiter Seyffert wurde von den Senatsanwälten nach verlorenen Prozessen immer wieder durch Berufungen -erfolglos- in die Länge gezogen.
Es war ja auch nicht nötig, mal eine Kosten-Nutzen-Analyse anzustellen! Bezahlt wird ja aus dem Steuersäckel! Realistische Schätzungen gehen von einem Kostenaufwand im mittleren fünfstelligen Bereich aus. Das sollte den Rechnungshof intereressieren!Wirksamer allerdings wäre eine Regelung, die Entscheidungsträger mit zur Kasse bittet. Und zwar dann, wenn sie aus politisch motivierter Interessenlage aussichtslose Prozesse in die Länge ziehen. Allein, das sei eingestanden, bei dieser Idee handelt es sich wohl um blanke Utopie. Aber vielleicht erinnert sich ja wenigstens der Wähler im Herbst daran, welcher Partei diese Schulsenatorin angehört.

Wer wird das bezahlen?2021-05-27T11:36:02+02:00

Lug und Trug – Causa Giffey

2021-05-23T17:04:04+02:00

veröffentlicht in BERLINER MORGENPOST vom 23. Mai 2021

Auch Beliebtheit und agiles politisches Handeln können erhebliches Fehlverhalten nicht relativieren! Frau Giffey hat betrogen und dadurch auch ihre politische Arbeit diskreditiert. Man kann ja auch schwerlich sagen, das Plagiieren wäre ihr „unterlaufen“ oder etwa die Doktormutter als Hauptschuldige hinstellen. Nein: Wenn Frau Giffey ihre Dissertation selbst angefertigt hat, wovon auszugehen ist, dann musste sie beim Schreiben bemerkt haben, dass sie fremde Worte oder Gedanken aufschreibt und damit alternativlos die Quelle des Zitats angeben. Alles andere sind Ausflüchte. Mit ihrem Rücktritt nun einen Mantel von Redlichkeit über die Causa hüllen zu wollen ist der politischen Taktik der SPD im anstehenden Wahlkampf zuzuschreiben. So bedauerlich es ist, ein politisches Talent zu verlieren: Frau Giffey ist auch den Berlinern und Berlinerinnen nicht mehr vermittelbar. Sie muss sich aus der ersten Reihe der Politik verabschieden – so etwas nennt man wohl Verantwortung übernehmen!

Lug und Trug – Causa Giffey2021-05-23T17:04:04+02:00

Es bleibt ein Scherbenhaufen, aber auch eine mutige Justiz!

2021-04-25T14:41:33+02:00

Die Staatliche Schule für Ballett und Artistik wird wohl nicht wieder das werden, was sie mal war: Ein Leuchtturm in der Berliner Schullandschaft.

Mit diesem Ergebnis müssen alle Beteiligten leben, vor allem diejenigen, die hier am Rad gedreht haben.

Zunächst erlebten wir aufgewiegelte, dann jedoch zunehmend stumme Abgeordnete der Regierungskoalition und eine Bildungsverwaltung, die sich in der Sache einmal mehr als völlig überfordert erwies. Natürlich war den Anschuldigungen nachzugehen, auch eine vorläufige Herausnahme der Beteiligten ist üblich und sinnvoll. Man fragt sich allerdings, welchen Rat die Senatsjuristen wohl gegeben hatten, als sich herausstellte, dass die Vorwürfe nicht mit Fakten zu unterlegen waren? Vor Gericht gaben sie ein jämmerliches Bild ab – Bestenauslese kam hier offenbar  nicht zum Tragen.

Wir erlebten eine Presseberichterstattung, die stark polarisierte. Das ist auch üblich und in Grenzen gut so. Inakzeptabel aber ist das Verhalten des rbb: Er berichtet in der Abendschau ungeprüft über vermeintliches Fehlverhalten des Schulleiters, bringt damit dessen Demontage in Gang, greift die Thematik mit dem Bericht einer  fragwürdig zusammengesetzten Kommission vermeintlicher Experten noch einmal kurz auf, um sich dann, als sich das Blatt zunehmend wendete, in Schweigen zu hüllen. Der gerichtliche Freispruch vom 22.4. war der Abendschau nicht einmal eine Meldung wert. Das nenne ich Hofberichterstattung!

Wir erlebten aber auch, und das ist die einzig positive Botschaft, in Person der Richterin Hinrichs eine mutige Justiz, die neben notwendiger Formalita  auch der Moral ihren Stellenwert einräumte. Erfrischend, wie das Gericht die menschliche  Seite dieser unsäglichen Auseinandersetzung beleuchtete und der Senatorin mit ihrer Verwaltung auch insoweit die Leviten gelesen hat. Das macht Mut im Staat!

Es bleibt ein Scherbenhaufen, aber auch eine mutige Justiz!2021-04-25T14:41:33+02:00

Fußball ist zu wenig

2021-03-04T16:53:05+01:00

Die Eliteschulen des Sports brauchen einen Neustart – und ganz viel Transparenz

(veröffentlicht in DER TAGESSPIEGEL v. 2.3.2021 unter „Position“)

Anders als die Staatliche Ballettschule und Schule für Artistik sind die Berliner Eliteschulen des Sports aus dem Fokus der öffentlichen Wahrnehmung verschwunden. Zu Unrecht. Denn ihre Schülerzahlen gehen zurück – und das verdient Beachtung: Einschulungszahlen sollten als klare Indikatoren zur evidenten Beurteilung der Situation verstanden werden. Die entstehenden Lücken mit immer mehr Fußballern aufzufüllen, kann nicht die Lösung sein.

(mehr …)

Fußball ist zu wenig2021-03-04T16:53:05+01:00
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